(Noch) Schweizer Ladehemmung in der NHL

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Ca. 1/10 der Regular Season ist in der NHL bereits gespielt, dies ist aber noch immer deutlich zu früh, um ernst zu nehmende Analysen, resp. daraus ableitend, wichtige Entscheide treffen zu können und trotzdem gibt es erste Auffälligkeiten. In dieser Kolumne beschäftige ich mich mit ersten scheuen Tendenzen betreffend unsere Schweizer NHL-Spieler und dabei fällt statistisch gesehen auf, dass unsere 9 Skater bisher in zusammengezählt 64 Spielen nur gerade 9 Tore erzielt haben (Stand 30. Oktober 2023).

Dies entspricht einer deutlichen Ladehemmung, vor allem wenn wir bedenken, dass mit Kevin Fiala (1 Tor), Nico Hischier (2 Tore), Timo Meier (1 Tor), Nino Niederreiter (2 Tore) und Roman Josi (1 Tor) doch offensiv starke Kräfte am Werk sind. Diese schwache Torausbeute ist sicher enttäuschend. Etwas relativierend wirken da die Scorerpunkte (Tore plus Assists).

Brattman is busy this Halloween weekend. pic.twitter.com/6OqbHOWxRO
— New Jersey Devils (@NJDevils) October 29, 2023

Kevin Fiala steht da durchschnittlich mit 1.38 Punkten zu Buche, in den letzten Jahren hat er jeweils ca. 1 Punkt erreicht. Die 10 Assists in 8 Spielen bei Kevin Fiala sind sicher herausragend. Auch bei Timo Meier und Nino Niederreiter wirken die Assists schmerzlindernd: Timo Meier steht aktuell bei durchschnittlich 0.88 Scorerpunkten pro Spiel und ist damit 0.13 Punkte über dem Durchschnitt in den letzten Jahren. Auch Winnipegs Nino Niederreiter ist scorerpunktemässig gut gestartet, sein Wert von 0.75 liegt ebenfalls über seinem «normalen» Wert von ca. 0.60 Punkten. Enttäuschend bisher die scorerpunktemässig statistischen Werte von Nico Hischier (0.29 Punkte) im Vergleich zu 0.90 in den letzten beiden Saisons. Auch der Punkteschnitt von Roman Josi in den letzten Saisons (1.00) wurde vom Nashville-Captain in den ersten 8 Spielen klar noch nicht erreicht. Josi liegt bisher bei durchschnittlich 0.63 Punkten. Gar mit einer Brille (0 Tore und 0 Assists) muss bisher der zu den Vancouver Canucks gewechselte Pius Suter leben, allerdings hat er mir in den zwei Spielen, die ich von ihm gesehen habe, nicht schlecht gefallen, bei der Spielerbeurteilung zählen ja zu Recht auch nicht nur Tore und Assists. Trotzdem: Im modernen Eishockey werden auch von Checkingline-Forwards Skorerpunkte erwartet und diese konnte Pius Suter in den ersten 8 Spielen noch nicht abliefern. Jonas Siegenthaler startete im ersten Spiel mit 3 Assists, aber in den folgenden 7 Spielen konnte er auf dem Score-Sheet nichts mehr beisteuern. Janis Moser liegt mit 0.29 etwas hinter seinem Wert in der letzten Saison zurück. Dies konnte aber erwartet werden, denn aufgrund der Verteidigerzuzüge bei Arizona war es nicht überraschend, dass er kaum mehr auf die Eiszeiten kommt wie in der letzten Saison. Philipp Kurashev hat erst zwei Spiele mit den Chicago Blackhawks absolviert; für einen entsprechenden Kommentar ist es darum noch definitiv zu früh.

On a platter for Kev 🍽 pic.twitter.com/dFxLMiFzMz
— LA Kings (@LAKings) October 25, 2023

Beim mit Spannung erwarteten Goalieduell bei den New Jersey Devils zwischen Vitek Vanecek und unserem Akira Schmid schaut es für den Schweizer bisher nicht gut aus. In den bisherigen 3 Spielen resultierte für Akira Schmid eine Save-Percentage von 86.3% und damit liegt er bisher klar hinter seinem Rivalen aus Tschechien.

Wenn wir die Performances derjenigen Teams, die mit Schweizer Spielern bestückt sind, begutachten so fällt auf, dass alle ungefähr wie erwartet gestartet sind. Einzig Pius Suters Vancouver Canucks scheinen bis jetzt etwas über ihren Verhältnissen klassiert zu sein.