Eine Schweizer NHL-Zwischenbilanz

Etwa ein Drittel der Regular Season der NHL ist durch. Wie sich unsere zehn Schweizer in der NHL bis jetzt schlagen, erfährst du im neusten Blog von Thomas Roost.

Ca. ein Drittel der Regular Season ist in der NHL gespielt. Wie schlagen sich unsere 10 Schweizer Spieler bis jetzt?

Die Erwartungen bisher übertroffen:

J.J. Moser, Defender, Arizona Coyotes:
J.J. Moser war anfangs Saison unter Druck, denn namhafte Zuzüge bei den Defendern haben indiziert, dass die Eiszeiten von J.J. Moser im Vergleich zu letzten Saison spürbar reduziert werden könnten. Dies ist aber nur bedingt eingetreten. J.J. Moser spielt eine gute Saison, verbuchte bis jetzt mit 0.46 Scorerpunkten gute Werte und mit durchschnittlich beinahe 20 Minuten Eiszeit zeigt er, dass er sich auch vor etablierten Namen wie Dumba und Durzi nicht zu verstecken braucht. Die Coaches vertrauen J.J. Moser, er ist mittlerweile nicht mehr aus der NHL wegzudenken. 

Philipp Kurashev, Forward, Chicago Blackhawks
Philipp Kurashev galt vor der Saison als Wackelkandidat, wurde dann aber schnell einmal in eine Linie neben dem Supertalent Connor Bedard eingesetzt und es hat schnell «klick» gemacht. Kurashev und Bedard verstehen sich intuitiv auf dem Eis und die Zahlen sprechen für sich: Kurashev verbuchte bis jetzt 16 Punkte in 21 Spielen und ist damit auf gutem Weg, seine bisherigen Bestwerte zu torpedieren. 

Die Erwartungen bisher erfüllt:

Kevin Fiala, Forward, Los Angeles Kings
Kevin Fiala reitet mit den Los Angeles Kings bisher auf einer Erfolgswelle. Die Kings spielen bis jetzt top und haben sich zum Stanley Cup Contender gemausert. Ein wichtiger Teil davon ist Kevin Fiala der mit bisher einem Scorerpunkt pro Spiel die hohen Erwartungen erfüllt hat.

Roman Josi, Defender, Nashville Predators
Hohe Erwartungen gelten auch für Roman Josi, er ist einer der weltbesten Offensivverteidiger und bestätigt diesen Nimbus mit bisher 0.79 Scorerpunkten auch in dieser Saison. Die Predators kämpfen auch in dieser Saison erbittert um einen Playoffplatz. Vermutlich wird es auch in dieser Saison sehr knapp reichen oder dann eben sehr knapp nicht. 

Nico Hischier, Forward, New Jersey Devils
Selbstverständlich werden auch an einen 1st-Overall Pick und Captain sehr hohe Erwartungen gestellt. Nach einem verhaltenen und verletzungsgeplagten Saisonstart ist Nico in den letzten Wochen so richtig durchgestartet. Seit seiner Rückkehr sind die Devils wieder grossmehrheitlich auf der Erfolgsspur. Die Kommentatoren sind des Lobes voll betreffend das aufopferungsvolle und sehr effiziente Zweiwegspiel unseres Schweizer Stolzes aus dem Wallis.

Nino Niederreiter, Forward, Winnipeg Jets
Nino Niederreiter spielt bis jetzt eine erfolgreiche Saison, allerdings in einer ähnlichen Rolle wie seinerzeit bei Carolina in der er sehr wesentlichen Anteil am Erfolg der so genannten Shut Down Linie hat. Er garniert diese wirkungsvolle Rolle mit guten Werten in der Offensive und hat damit die Erwartungen an ihn voll erfüllt. Auch die Vertragsverlängerung zu den bisherigen Bedingungen ist ein untrügliches Zeichen hierfür. 

Die Erwartungen bisher nicht ganz erfüllt:

Jonas Siegenthaler, Defender, New Jersey Devils
Jonas Siegenthaler musste im ersten Viertel der Saison immer mal wieder Kritik einstecken, er hat nicht ganz auf dem Niveau der Vorsaison gespielt. Jüngst hat aber seine Formkurve nach oben gezeigt, er scheint nicht nur mit dem verletzten Offensivverteidiger Doubie Hamilton gut zu harmonieren sondern jetzt auch mit dem slowakischen Jungstar, Simon Nemec.

Pius Suter, Forward, Vancouver Canucks
Die Coaches sind des Lobes voll über Pius Suter, seine Spielintelligenz ist überragend doch es gibt kleine Abstriche. Im modernen Hockey wird nicht nur von offensiven Schmetterlingen einigermassen zuverlässige Defensivarbeit erwartet, sondern auch von «Shutdown Stürmern» ein gewisses Mass an offensiver Produktion. Dieses Mass hat Pius Suter mit 4 Scorerpunkten in 15 Spielen noch nicht ganz erreicht, da ist noch ein klein wenig Luft nach oben.  

Die Erwartungen bisher nicht erfüllt:

Timo Meier, Forward, New Jersey Devils
Seit seiner Ankunft bei den Devils wirkt Timo Meier irgendwie noch immer wie ein Fremdkörper. Offensichtlich war das Spielsystem bei den San Jose Sharks deutlich besser auf ihn abgestimmt als der auf «Speed, Skill, präzises Positionsspiel und eine mobile Blue-Line» aufbauende Stil der New Jersey Devils. Abschreiben dürfen wir Timo Meier auf keinen Fall, denn es braucht für neue Spieler in aller Regel Zeit (Tyler Toffoli bestätigt als Ausnahme die Regel…), um sich die Devils-System-DNA einzuverleiben.  

Akira Schmid, Goalie, New Jersey Devils
Akira Schmid hatte und hat noch immer alle Möglichkeiten, sich bei den Devils als Nr.1 Goalie zu etablieren, denn die designierte Nr.1, Vitek Vanecek, ist bisher einiges schuldig geblieben und darum bekommt Akira Schmid immer wieder die Chance, sich zu beweisen. Er zeigte bisher auch einige herausragende Spiele, leider sind aber seine Leistungen noch immer zu wenig konstant. Die Devils sind auf dem Goaliemarkt aktiv, so besagen es die nicht verstummenden Gerüchte. Hoffen wir, dass der sympathische und selbstkritische Akira Schmid noch rechtzeitig beständig gute Leistungen abrufen und sich somit im Goalieticket der Devils halten kann.