Text von Thomas Roost, Header-Fotos: zvg/nhl
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Der Pulverdampf der Free Agency Signings hat sich verzogen, das erwartet spektakuläre Geschehen, grosse Ueberraschungen oder gar Sensationen sind ausgeblieben. Trotzdem ergeben sich hinsichtlich Voraussagen für die neue Saison auf dem Papier einige substanzielle Verschiebungen. Ja, ich weiss, auf dem Papier ist nicht gleich wie auf dem Eis, wie die letzte Saison z.B. bei den Nashville Predators schmerzlich gezeigt hat. Trotzdem sind Beurteilungen angezeigt.
1. Florida Panthers
Bill Zito, der GM der Panthers, hat es geschafft, die für den Markt höchst interessanten Free Agents Sam Bennett und Aaron Ekblad mit neuen Verträgen auszustatten. Zudem bleibt den Panthers auch die Boston Bruins Legende, Brad Marchand, erhalten. Marchand war ein wichtiges Erfolgspuzzleteil der Panthers in den Playoffs und vermutlich wird der 37-Jährige mittel- bis langfristig mit seinem 6-Jahresvertrag (5.25 Mio p.a.) überbezahlt sein, aber kurzfristig katapultiert er die Panthers zum erneuten Mitfavoriten auf den Cup.
2. Carolina Hurricanes
Die bereits stark besetzten Hurricanes konnten mit den Verpflichtungen des Defenders K’Andre Miller und des Flügelstürmers Nikolaj Ehlers ihr Kader weiter verstärken. Zudem gelang es Ihnen, Logan Stankoven langfristig zu binden. Die Hurricanes haben sich mit diesen Deals plus mit dem erstmalig für eine ganze Saison zur Verfügung stehenden sehr starken russischen Defender Alexander Nikishin, hervorragend für die kommende Saison positioniert.
3. Vegas Golden Knights
Das wohl attraktivste Free Agent Asset, Mitch Marner, landete nicht unerwartet bei den Vegas Golden Knights. Marner unterschrieb für 8 Jahre bei durchschnittlich 12 Mio p.a. Die Golden Knights katapultieren sich mit dieser Verpflichtung vom erweiterten in den engsten Contender-Kreis, allerdings müssen sie verletzungsbedingt damit rechnen, dass ihr Top-Defender, Alex Pietrangelo, die gesamte Saison verpassen könnte.
Foto: Brad Marchand
Fotocredits: zvg/nhl
1. Toronto Maple Leafs
Der schmerzliche Abgang eines ihres Starspielers, Mitch Marner, konnte nicht kompensiert werden. Nicolas Roy gehört nicht in die Hubraumklasse eines Mitch Marner und somit sind die Maples Leafs in der kommenden Saison auf dem Papier schwächer besetzt als in der letzten Saison.
2. Boston Bruins
Den Bruins gelang es nicht, ihre Schwäche auf der Centerposition zu adressieren. Zudem beurteile ich die Verpflichtung von Tanner Jeannot (5 Jahre, durchschnittlich 3.4 Mio) als tendenziell überbezahlt.
3. Detroit Red Wings
Von den Red Wings habe ich in der Free Agency mehr Aggressivität erwartet. James van Riemsdyk und Jacob Bernard-Docker sind meiner Meinung nach kein «Upgrade». Bedeutende Verstärkungen blieben aus und dies ist doch eher enttäuschend, wenn man bedenkt, dass sich die Red Wings nach einigen trockenen Jahren wieder in Richtung Play Off entwickeln wollen.
Foto: Mitch Marner
Fotocredits: zvg/nhl
![]() | Thomas Roost ist seit 1996 NHL-Scout für den Central Scouting Service und verfolgt die beste Liga der Welt hautnah. |