Connor McDavid's neuer Vertrag bei den Edmonton Oilers

08.10.2025
Aktualisiert am 08.10.2025

Text von Thomas Roost, Header-Fotos: zvg/nhl

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Am 6. Oktober 2025, nur einen Tag vor dem Start der NHL-Saison 2025/26, hat Superstar Connor McDavid einen neuen Vertrag mit den Edmonton Oilers unterzeichnet. Dieser Schritt beendet Monate der Spekulationen und sichert den Oilers den dreimaligen Hart Memorial Trophy-Gewinner (MVP) mittelfristig. McDavid, der beste Spieler der Welt, hat sich erwartungsgemäss für eine relativ kurze Laufzeit und einen "günstigen" Betrag entschieden – ein «Move», der die Oilers in eine starke Position bringt. Im Folgenden analysiere ich die Details, den Kontext und die Auswirkungen.

Die Vertragsdetails 

Der Vertrag ist ein klassisches Beispiel für eine Brückenverlängerung (Bridge Deal), die McDavid mit dem Team verbindet, ohne den Cap Space (Gehaltsobergrenze) zu überlasten. Hier eine Übersicht:

Dauer2 Jahre (beginnt ab Saison 2026/27, endet 2027/28)
Gesamtwert25 Millionen US-Dollar
AAV (Average Annual Value)12,5 Millionen US-Dollar pro Jahr
Cap Hit12,5 Millionen US-Dollar (beeinflusst die Gehaltsobergrenze)
BonuszahlungenNicht spezifiziert, aber typisch für McDavid: Leistungsprämien möglich
Vergleich zum alten VertragVorher: 8 Jahre, 100 Millionen USD (AAV 12,5 Mio.), läuft bis 2025/26

Der Average Annual Value bleibt identisch mit seinem aktuellen Vertrag aus dem Jahr 2017, was auf den ersten Blick wie ein "Freeze" wirkt. Tatsächlich ist das ein strategischer Schachzug: Die NHL-Cap-Obergrenze steigt voraussichtlich auf über 100 Millionen USD bis ins Jahr 2026, sodass McDavid's effektiver Anteil am Salary Cap sinkt – von ca. 12-13% heute auf unter 10% in zwei Jahren.

Connor McDavid

Foto: Connor McDavid 
Fotocredits: zvg/nhl

Warum jetzt und warum so kurz?

McDavid's alter Vertrag läuft im Sommer 2026 aus, was ihn zum Restricted Free Agent (RFA) gemacht hätte – mit Verhandlungsdruck, aber begrenzten Optionen für einen Wechsel. Die Oilers, die im letzten Jahr im Stanley-Cup-Finale scheiterten, wollten Klarheit schaffen, um sich auf den Titelkampf zu konzentrieren. McDavid selbst äusserte in den Monaten davor Zweifel, ob er in Edmonton bleiben wolle, falls das Team nicht wettbewerbsfähig sei. Der Deal kam nach intensiven Gesprächen zustande und zeigt McDavid's Loyalität: Er priorisiert den Erfolg über maximales Geld.

Die kurze Dauer von nur zwei Jahren ist ungewöhnlich für einen Star wie ihn. Aber es ermöglicht McDavid, 2027 als Unrestricted Free Agent (UFA) neu zu verhandeln, wenn die Cap weiter steigt und dies ist zu erwarten. Experten sehen das als "Testphase": Bleibt Edmonton erfolgreich, verlängert er länger; andernfalls könnte er den Markt testen und würde dann so richtig absahnen. Ich denke, dass dann mehr als 20 Mio Jahresgehalt realistisch sein würden.

Der "Discount" und seine Implikationen

Der angebliche Discount: 

Bei einem potenziellen Marktwert von ca. 18-20 Millionen AAV (vergleichbar mit Kirill Kaprizov’s 17 Mio) wirkt 12,5 Mio. wie ein Geschenk. McDavid hätte locker 18-20 Mio. verlangen können, besonders nach seinen 153 Punkten in der Saison 2023/24. Warum also? McDavid opfert bewusst, um dem Team Flexibilität für neue Free Agents zu geben. Mc David’s neuer Vertrag «spart» ca. 5-10 Millionen Cap Space jährlich, was Edmonton zu einem Top-Kandidaten für Trades macht.
 

Edmonton Oilers

Foto: Edmonton Oilers
Fotocredits: zvg/nhl

Winners and Losers

•    Gewinner: Edmonton Oilers – Mehr Raum für Ergänzungen, Stabilität im Kern (McDavid, Draisaitl, Bouchard). Der Deal hält Edmonton wettbewerbsfähig.

•    Gewinner: McDavid selbst – Er bleibt in einer vertrauten Umgebung, und kann später deutlich mehr fordern.

•    Verlierer: Andere Teams – z. B. die Minnesota Wild oder Toronto Maple Leafs, die auf McDavid's potenziellen Wechsel gehofft hatten. Der Markt für Top-Forwards bleibt teuer, ohne Edmonton als Konkurrenz.

•    Verlierer: Der NHL-Markt? – Kurzfristig ja, da Stars wie Jack Eichel oder Elias Pettersson nun niedrigere Angebote bekommen könnten. Langfristig stabilisiert es die Liga, indem es die Cap-Inflation dämpft.

Vergleich zu anderen Stars

•    Auston Matthews (Toronto, 2023): 4 Jahre, 53 Mio. (AAV 13,25 Mio.) – Länger, aber höher.

•    Nathan MacKinnon (Colorado, 2023): 8 Jahre, 100,8 Mio. (AAV 12,6 Mio.) – Längerfristig, ähnlicher AAV. McDavid's Deal ist konservativer und teamfreundlicher, was seine Marke als "Team-First"-Spieler stärkt.

Ausblick: Stanley Cup oder Neustart?

Dieser Vertrag positioniert die Oilers als Titelkandidaten für 2025/26: Mit McDavid's Dominanz (er ist der einzige Spieler mit drei aufeinanderfolgenden 100+ Punkte-Saisons) und mehr Cap-Flexibilität gehören die Oilers definitiv zu den grössten Cup-Favoriten. Falls dies nicht gelingt, wird McDavid 2027 den Markt testen – und die Saläre werden explodieren. McDavid wird beim nächsten Vertrag kaum weniger als 20 Mio p.a. akzeptieren. 

Zusammenfassend ist das kein blosser Papierkram, sondern ein Statement: McDavid setzt auf Erfolg in Edmonton, opfert kurzfristig für langfristigen Glanz. Die Oilers haben Zeit gekauft – nun müssen sie liefern.